Peter Peter zwischen Rennsport und Handschuhmacherei

Karsten Arndt
vor 2 Tagen
2 Min. Lesezeit

Vom Nürburgring zur Nähmaschine – wie Peter Peter als Rennfahrer an der Seite von Niki Lauda und Jochen Rindt Geschichte schrieb und später als letzter gelernter Handschuhmacher Österreichs sein Erbe annahm.

Peter Peter – ja, das ist sein echter Name – war in den 1960er- und 70er-Jahren Teil der wilden Wiener Motorsportgeneration. Er fuhr gegen Größen wie Helmut Marko, Dieter Quester und Niki Lauda, gewann in der Formel V und stand mit Legenden wie Rindt und Lauda auf dem Podium. Doch ein tragischer Moment änderte alles.

„Am 5. September 1970 ist der Jochen Rindt gestorben. Und am 11. September ist meine Tochter auf die Welt gekommen. Da war klar: Ich muss mich entscheiden.“

Was folgte, war ein Leben zwischen Leder, Nadel und Tradition. Peter übernahm den Familienbetrieb – eine Handschuhmanufaktur in vierter Generation, gegründet 1838. Heute ist er der letzte gelernte Handschuhmacher Österreichs.

„Ich bin Textilingenieur und der Letzte, der das hier noch gelernt hat. Leider gibt's keine Berufsausbildung mehr. Aber ich mache heute noch Spezialhandschuhe für die Justiz, das Bundesheer und sogar den deutschen Grenzschutz.“

Doch auch wenn der Alltag heute nach Leder duftet und nicht nach Motoröl – der Rennsport blieb immer Teil seines Lebens. Viele seiner Motorsportträume lebte er später durch seinen Sohn Philipp weiter, der unter anderem bei den 24 Stunden von Le Mans auf dem Podium stand.

„Die Zeit, die ich nicht mehr fahren konnte, habe ich mit meinem Sohn gelebt – 20 Jahre Motorsport mit ihm, das war mein größtes Geschenk.“

Die Erinnerungen an eine goldene Ära lebendig erzählt: spontane Sichtungstrainings mit getunten Porsches, Anekdoten von Niki Lauda, der sein Maturazeugnis fälschte, und die ständige Bedrohung, enterbt zu werden, wenn man den Helm nicht an den Nagel hängen würde – alles Teil eines außergewöhnlichen Lebens.

„Wir haben gelebt wie die Fürsten. 1000 Mark pro Rennen, Dienstwagen von Porsche – und dann in Daytona auf der Steilwand. Das war unsere Welt.“

Was dich in dieser Folge erwartet:

Wie Peter Peter mit Niki Lauda, Jochen Rindt und Helmut Marko um die Wette fuhr
Warum ein gefälschtes Maturazeugnis beinahe eine Rennkarriere beendete
Einblicke in die goldene Ära der Formel V – zwischen Zeltweg, Nürburgring und Daytona
Warum Peter dem Motorsport den Rücken kehrte und Handschuhmacher wurde
Anekdoten über Porsche-Werksautos, Benzinkanister im Gefrierschrank und legendäre Testfahrten
Wie er den Traum vom Rennsport später durch seinen Sohn doch noch leben konnte
Und: Warum es heute in ganz Österreich nur noch einen Handschuhmacher gibt