Die BMW Group Classic veranstaltet ja jährlich ein ganz besonderes Oldtimerevent für Fans von Fahrzeugen im oberen Preissegment; den Concorso d'Eleganza in der Villa d'Este am malerischen Comer See.
Seit 1929 bereits sucht man dort alljährlich das eleganteste Auto aus verschiedenen Klassen.
Am Donnerstag fand bereits die Prelude-Tour statt - ein kurzer Trip vom Städtchen Stresa am Lago Maggiore nach Como. Ich durfte einen von nur 200 gebauten BMW 1800TI/SA bewegen und habe wieder einmal feststellen müssen, dass die ganz großen Sprünge bei der Bedienbarkeit von Autos 1965 eigentlich schon abgeschlossen waren: dieses Mitglied der "Neuen Klasse" fährt sich modern, das Getriebe hakelt nicht, der Motor dreht mit seinen Weber-Vergasern hoch, ohne sich bei niedrigen Touren zu schütteln oder zu verschlucken und auch die Bedienkräfte bringen einen nicht schon beim Ausparken an die körperlichen Grenzen.
Ich habe hier einige Eindrücke für euch festgehalten (ja, ich weiß - es ist sehr McLaren F1-lastig...;-))
Aber das war ja erst die Prelude-Tour!
Das eigentliche Event ging am Samstag so richtig los - bei herrlichem italienischen Regenwetter, was aber der Schönheit der einmaligen Fahrzeuge, die hier präsentiert wurden, keinen Abbruch tat.
Am Freitagabend hatte die BMW Group Classic noch zum Dinner mit einigen Premieren geladen; diesmal gleich in drei Kategorien, denn die Motorsportabteilung präsentierte das neue Art - Car, den BMW M Hybrid V8, der dieses Jahr, zum 25. Jubiläum des ersten BMW-Gesamtsieges 1999 wieder in Le Mans an den Start gehen wird. Dieses 20. der rollenden Kunstwerke hat die New Yorker Künstlerin Julie Mehretu gestaltet. (Mehr dazu auf dieser offiziellen Seite von BMW)
Weiter ging es mit einem großvolumigen Radaubruder aus der Zweiradsparte, deren Leitung seit November 2023 Markus Flasch übernommen hat und dem eine Aufnahme aus dem in seinem Büro hängenden Pirellikalender als Inspiration für die Tankfarbe der hier präsentierten R20 Concept diente. Optik und Sound machen Lust auf mehr, Poldi von Bayern möchte eine haben und drehte schon mal am Gasgriff. Mehr Infos zu dem Bike gibt es hier!
Die dritte Premiere an diesem Wochenende war der kurz zuvor schon geleakte "BMW Concept Skytop" - ein luxuriöser, zweisitziger Targa, dessen Heck bootsähnlich ausläuft und dessen Frontansicht glücklicherweise mit der jüngeren Tradition der immer weiter wachsenden Niere bricht. Das Publikum war begeistert, aber leider hat die Reaktion in Como auch beim letztjährigen "BMW Concept Touring Coupé" nicht für eine Serienproduktion gereicht. Es bleibt zu hoffen, dass dem Skytop wenigstens ein Leben als Kleinserie vergönnt wird.
Hier gibt es jetzt meine Fotos vom Freitag und falls ihr euch fragt, wer die Dame mit der neongelb floureszierenden Handtasche ist - das ist "supercarblondie", die nie weit weg zu sein scheint, wenn irgendwo auf der Welt ein Tuch von einer Designstudie gezogen wird...
Nun aber zum Filetstück des Wochenendes - dem Samstag.
Die Fahrzeuge treten übrigens in verschidenen Klassen an, meine Highlights waren die Klasse B: "SHAPED BY THE WIND: THE EVOLUTION OF AERODYNAMICS" (mit Fahrzeugen wie dem Cadillac V16 aus dem Jahr 1934 oder dem Lagonda V12 Rapide aus dem Jahr 1938), Klasse F: "GENTLEMAN DRIVERS: STYLE FOR THE FORTUNATE FEW" (mit Fahrzeugen wie dem BMW 507 Touring Sport von 1957, einem Ferrari 275 GTS und natürlich dem Inbegriff des Gentleman auf 4 Rädern, dem Mercedes-Benz 600 von 1972).
Die absolut coolste Klasse war für mich aber dieses Jahr die Klasse H unter dem Motto: "THE NEED FOR SPEED: SUPERCAR STARS OF THE VIDEO GENERATION". Wie cool ist das bitte? Und die Autobesitzer haben geliefert, allen voran das Need-For-Speed-Highlight und dafür millionenfach "produziert" und in die heimischen Kinderzimmer heruntergeladen: der RUF CTR Yellow-Bird, das Originalfahrzeug aus dem Nordschleifenklassiker (mit Stefan Roser, der darin in weißen Tennissocken und Bootsschuhen das Gaspedal malträtiert)! Der Wagen ist immer noch im Besitz von Alois Ruf und mit inzwischen über 170.000 Kilometern auf dem bis 350km/h reichenden Tacho der vielleicht meistgefahrene Prototyp der Welt und natürlich war er auch an diesem Wochenende auf eigener Achse auf Pfaffenhausen angerollt.
Ein McLaren F1 (der Zweite an diesem Wochenende) durfte auch nicht fehlen und nachdem der Besitzer seine kleine Tochter ans Lenkrad gesetzt hat, fehlte eigentlich nur noch ein wuscheliger Hund im Fußraum, um Instagram zum implodieren zu bringen. Aber auch so hatte es für den Publikumspreis Coppa d´Oro Villa d ´Este gereicht.
Hier meine Fotos vom Samstag: