Bernd Mayländer – Vom Getränkegroßhandel auf die Pole des Formel-1-Feldes (#282)
- Karsten Arndt
- 13. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Apr.
Seit über zwei Jahrzehnten bringt er das schnellste Auto der Formel 1 auf die Strecke – aber nie zum Überholen.
Wenn die roten Flaggen geschwenkt werden, alle Boliden langsam einreihen und der Adrenalinspiegel im Fahrerlager von 300 auf 80 sinkt, dann beginnt die Show für einen Mann, der sonst lieber im Hintergrund bleibt: Bernd Mayländer, seit dem Jahr 2000 der offizielle Safety-Car-Fahrer der Formel 1 – und so etwas wie die Konstante in einem Sport voller Umbrüche.
Doch wer ihn nur auf dieses Amt reduziert, verpasst eine faszinierende Karriere zwischen Tourenwagen-Action, Langstrecken-Leidenschaft und dem Gefühl, dann zu funktionieren, wenn’s für andere brenzlig wird.

Vom Getränkegroßhandel zum DTM-Star
Mayländers Geschichte beginnt nicht auf einer Elite-Rennstrecke, sondern ganz bodenständig, als er in der Porsche Club Sport Szene auf sich aufmerksam macht. Schnell geht’s weiter in die (noch selbst finanzierte) Carrera-Cup-Welt, dann in die DTM – mit Mercedes-Benz, wo er unter anderem mit Seit an Seit mit seinen früheren Idolen wie Schneider, Ludwig oder Frentzen die Strecke teilte.
Und dann passiert das, was typisch Mayländer ist: Er überzeugt durch Konstanz, nicht durch Drama. Keine wilden Interviews, keine Ellenbogen-Schlagzeilen. Einfach Leistung.
Der Fahrer, der bremst, wenn’s gefährlich wird
Im Jahr 2000 ruft die FIA. Man sucht einen Fahrer fürs neue offizielle Formel-1-Safety-Car – und Mayländer passt perfekt ins Profil:Er ist schnell, präzise, unaufgeregt. Vor allem aber: Er kennt das Risiko, scheut aber nie die Verantwortung.
Seitdem fährt er an der Spitze, wenn es auf der Strecke kritisch wird – bei Öl, Trümmern, Regen, Chaos. Er hält das Feld zusammen, entscheidet binnen Sekunden über Tempo, Abstand und Dynamik. Eine Aufgabe, für die man die Ruhe eines Gletschers und den Instinkt eines Geparden braucht.
Insgesamt war Bernd Mayländer bis heute in über 400 Grands Prix im Einsatz – bei keinem davon in der Wertung, aber bei vielen davon entscheidend für den Verlauf.
„Ich wurde Safety-Car-Fahrer durch Zufall –
aber nur, weil ich im Kopf geblieben bin.“
Der Mayländer-Moment
Wer mit Mayländer spricht, merkt schnell: Das ist keiner, der sich in den Mittelpunkt drängt. Aber einer, der sehr genau weiß, wann er ihn hält.In seinem Gespräch bei Alte Schule erzählt er mit trockenem Humor und beeindruckender Klarheit von den Momenten, in denen er unter Strom steht:Startverzögerung in Spa. Regen in Monaco. Öl auf der Ideallinie in Suzuka. Und ja – auch vom berühmten Vettel-Funk, wenn’s mal „zu langsam“ ist.
Doch Mayländer weiß: Er fährt nicht für Applaus. Er fährt, damit andere heil ankommen. Und das macht ihn vielleicht zum unbesungensten Helden der Formel 1.
Vom Nürburgring zur Weltstrecke

Privat bleibt Mayländer der Bodenständige, der er immer war. Er lebt in Stuttgart, liebt alte Autos, schwärmt für klassische Porsche 917, kennt jede Ecke des Nürburgrings – nicht nur aus dem Cockpit.
In unserem Podcast-Gespräch schimmert eine tiefe Liebe zum Motorsport durch – aber auch eine gewisse Melancholie: denn Mayländer ist Zeuge eines Wandels – von der lauten DTM der 90er zur hochgeregelten Formel-Welt von heute. Er kommentiert das nicht zynisch, sondern mit Neugier. Und mit dem Selbstverständnis eines Mannes, der längst bewiesen hat, dass es nicht immer die Schnellsten sind, die am längsten fahren.
Der Unsichtbare im Rampenlicht
Bernd Mayländer ist die graue Eminenz der Formel 1, im besten Sinne. Kein Sprücheklopfer, kein PR-Produkt, sondern ein Fahrer mit Verstand, Verantwortung – und einem unglaublichen Gefühl für Timing. Er ist da, wenn’s brennt. Und wieder weg, bevor sich der Rauch wieder legt.
Und wer genau hinhört, merkt: In jeder seiner Runden steckt ein bisschen mehr Rennsport, als man auf den ersten Blick sieht.
Bernd Mayländer spricht im Podcast über seine Anfänge als Rennfahrer, DTM, Le Mans, Freundschaften mit Motorsportlegenden und 25 Jahre als Safety-Car-Fahrer der Formel 1.

Er ist bei jedem Formel-1-Rennen dabei – aber fährt nur, wenn es ernst wird: Bernd Mayländer, Safety-Car-Fahrer in der Königsklasse, der Formel 1 seit 2000. Doch sein Weg dorthin war alles andere als gewöhnlich: Kart ist er nur heimlich auf der Straße gefahren (bis ihn die Polizei erwischt hat) über Clubsportrennen bis hin zur DTM und als Werksfahrer inmitten der Heros aus seiner Jugend und dem legendären Le-Mans-Sieg. In dieser Folge von Alte Schule erzählt er, wie man in so einen Job überhaupt reingerät – und warum seine Karriere viel mit Disziplin, richtigem Timing und ein bisschen Glück zu tun hat.
Was du aus der Folge mitnimmst:
Wie Bernd seine ersten Nordschleifen-Kilometer in einem BMW 320i erlebte
Warum ein 911er mit Bügel und Musik im Kassettendeck prägend wurde
Wie aus dem Hobbykartfahrer ein Profi-Rennfahrer wurde
Die DTM-Jahre mit Olaf Manthey, Roland Asch & Co. – samt Getriebe-Debakel
Seine emotionale Le-Mans-Erfahrung – und warum er danach nie wieder dort fuhr
Dass eine Abkürzung ins Hotel fast seine Karriere zerstört hätte
Wie er durch ein Gespräch in Imola zum Formel-1-Safety-Car-Fahrer wurde
Direkt anhören:
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Ich habe immer davon geträumt, zu einem Formel-1-Rennen zu gehen – das Dröhnen der Motoren, die Geschwindigkeit, die Spannung! Als ich jedoch die Preise für die Tickets und die Reise erfuhr, wurde mir klar, dass es Adrenalin auch günstiger gibt. Ich erinnerte mich daran, wie mir ein freund von Leon Casino bewertung erzählte und mir vorschlug, es doch einmal in einem Casino zu versuchen – und ehrlich gesagt waren die Emotionen auch sehr intensiv. Spannung, Risiko, unerwartete Wendungen – genau wie auf der Rennstrecke! Natürlich ist es wichtig zu wissen, wann man aufhören muss, aber wenn Sie den Nervenkitzel erleben möchten, ohne viel Geld auszugeben, ist dies eine großartige Option.