McLaren F1 – Die Legende und ihre Rennsport-Geschichte (#283)
- Karsten Arndt
- 20. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. März
Ein Auto vom anderen Stern
Der McLaren F1 war in den 90er-Jahren ein Sportwagen, der die automobile Welt revolutionierte. Entwickelt von Gordon Murray, kombiniert mit einem grandiosen BMW-V12-Motor und ohne jegliche Fahrhilfen – dieses Auto setzte neue Maßstäbe in Sachen Leistung, Leichtbau und Exklusivität.
Doch trotz seiner überragenden technischen Werte war der McLaren F1 kommerziell eine Herausforderung. Nur 65 Straßenwagen (Basisversion abzgl Prototypen) wurden gebaut, was ihn heute zu einer der begehrtesten Ikonen der Automobilgeschichte macht.

Ein Auto für die Straße – und die Rennstrecke
Ein besonderer Gast unseres Podcasts, Dr. Thomas Bscher, spielte eine Schlüsselrolle dabei, den McLaren F1 auf die Rennstrecke zu bringen. Der ehemalige Bankier und leidenschaftliche Rennfahrer erkannte das Potenzial des Fahrzeugs und wurde einer der ersten Kunden – allerdings nur, weil er den Wagen für den Rennsport nutzen wollte.

Bscher erzählt, wie der F1 nicht für den Alltag gedacht war. Sein Exemplar – in Genesis Blau mit grünem Mittelsitz – zog zwar überall Blicke auf sich, war aber für unerfahrene Fahrer schwer zu kontrollieren. Die Lenkung, das Gewicht und die Leistungsentfaltung erforderten viel Feingefühl, selbst für Profis wie Walter Röhrl, der in unserem Gespräch genau diese Herausforderung betonte.
Erfolg im Motorsport
Was als reiner Straßenwagen begann, wurde dank Bscher und weiteren Enthusiasten zur Rennversion des F1. Diese dominierte Anfang der 90er Jahre verschiedene Langstreckenrennen, einschließlich der 24 Stunden von Le Mans. Besonders die spätere Langheck-Version des McLaren F1 GT-R zeigte, wie wandlungsfähig das Fahrzeug war – mit besserer Aerodynamik und höherem Abtrieb wurde es zu einer echten Rennwaffe.
Kuriose Geschichten rund um den F1
Neben den technischen Details gibt es in der Podcast-Folge einige Anekdoten, die den McLaren F1 noch faszinierender machen:

Polizeikontrolle mit Seltenheitswert: Dr.
Bscher wurde auf der Autobahn gestoppt – nicht wegen überhöhter Geschwindigkeit, sondern weil die Beamten das Auto aus der Nähe sehen wollten.
Höchstgeschwindigkeit im Visier: McLaren meldete sich bei ihm, nachdem die Telemetriedaten eine Geschwindigkeit von 216 Meilen pro Stunde (ca. 348 km/h) aufgezeichnet hatten.
Liebe auf den ersten Blick: Ein Teamkollege von Bscher, Andy Wallace, lernte seine zukünftige Partnerin durch eine Renault-Twingo-Bestellung in Le Mans kennen – dank einer cleveren Übersetzungshilfe seines Rennfahrerkollegen.
Ein Mythos, der bleibt
Der McLaren F1 ist und bleibt eine automobile Sensation. Seine Seltenheit, seine Geschichte und seine bahnbrechende Technik machen ihn zu einem der faszinierendsten Autos der letzten 30 Jahre. Doch selbst für erfahrene Fahrer war er eine Herausforderung – kein Wunder, dass Elon Musk und Rowan Atkinson ihre McLaren F1 gecrasht haben.
Mehr dazu hört ihr in der aktuellen Folge von „Alte Schule – Die goldene Ära des Automobils“! Jetzt in jedem Podcastplayer oder hier:
Walter Röhrls Testfahrt mit dem McLaren F1 der BMW Group Classic findet ihr hier:
Wenn ihr noch mehr Informationen über den McLaren F1 und speziell über die Rennversionen erfahren wollt, dann empfehle ich euch das Buch „Ultimate McLaren F1 GTR - The Definitive History“ von Mark Cole (Porter Press).
Infos dazu findet ihr hier, in Deutschland könnt ihr es zum Beispiel im Rallyewebshop kaufen.
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